Familiäre Alternative zur Kinderkrippe

Laut Statistischem Bundesamt gibt es derzeit bundesweit etwa 42.000 Kindertagespflege-Personen. Nach wie vor wissen aber viele Eltern nicht, was sich hinter der Betreuungsform Kindertagespflege verbirgt: Tageseltern betreuen bis zu fünf Kinder in ihrer eigenen Wohnung. Hauptvorteil der Kindertagespflege ist die familienähnliche und individuelle Betreuung in einer kleinen, überschaubaren Gruppe. Zudem haben die Kinder mit der Tagesmutter eine einzige feste Bezugsperson – wie der Name schon sagt eine Art Ersatzmama für den Tag. Dies macht die Tagespflege vor allem für Kinder unter drei Jahren zu einer interessanten Alternative zur Kinderkrippe.

Immer wieder begegne ich Vorurteilen, dass Tagesmütter Hausfrauen sind, die neben Kochen, Putzen und Wäschewaschen noch ein paar Kleinkinder beaufsichtigen, um sich ihr Taschengeld ein wenig aufzubessern. Doch das entspricht keinesfalls der Realität: Genau wie bei institutionalisierten Betreuungsangeboten begleitet eine Tagespflegeperson die Kinder in ihrer Entwicklung. Sie plant gezielt pädagogische Angebote und fördert damit die Bildung der Kinder. Basis dafür ist ein detailliertes Betreuungskonzept, das über Schwerpunkte und Inhalte der Tagesbetreuung sowie über die pädagogischen Vorstellungen der Tagesmutter Auskunft gibt.

Wer Tageskinder betreuen möchte, benötigt eine Pflegeerlaubnis des jeweiligen Jugendamtes. Voraussetzungen dafür sind ein Mittelschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Darüber hinaus prüft die zuständige sozialpädagogische Fachkraft des Jugendamtes auch die persönliche Eignung einer potenziellen Tagesmutter, beispielsweise deren Motivation für diese Tätigkeit, ihre Erfahrung im Umgang mit Kindern, ihre Erziehungsvorstellungen, die familiäre Situation sowie ihre Ideen zum Betreuungsangebot. Das Jugendamt nimmt darüber hinaus die Räumlichkeiten der Tagesmutter und deren kindgerechte und sichere Ausstattung in Augenschein, z.B. Steckdosensicherungen oder Treppen-Schutzgitter.

Tageseltern müssen sich zudem regelmäßig fortbilden und beispielsweise jedes zweite Jahr einen Kurs „Erste Hilfe bei Säuglingen und Kleinkindern“ absolvieren. 

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie beim Bundesverband für Kindertagespflege.