Mir ist es sehr wichtig, dass sich alle Kinder bei mir wohl fühlen. Denn nur dann können sie zufrieden spielen und lernen. Daher ist eine erfolgreiche Eingewöhnung wichtige Basis für meine tägliche Betreuung. Schließlich bedeutet die erste Zeit in einer Betreuungseinrichtung für jedes Kind eine große Veränderung: unbekannte Kinder, andere Spielsachen, eine neue Bezugsperson. Und das alles ohne Mama und Papa.
Die Eingewöhnung ist dazu da, diesen Stress für die Kleinen in Grenzen zu halten und sie möglichst sanft an die Veränderungen heran zu führen. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen. Denn die Kinder brauchen Zeit, um sich mit der neuen Umgebung vertraut zu machen und vor allem eine Bindung zur Tagesmutter aufzubauen. Ziel der Eingewöhnung ist es auch, den Kindern das Vertrauen zu vermitteln, dass Mama oder Papa ganz sicher immer wieder kommen und sie abholen. Dabei spielt z.B. auch eine Rolle, ob das Kind schon einmal von Mama oder Papa getrennt war oder z.B. schon von Großeltern oder Babysitter betreut wurden.
In der Regel dauert eine Eingewöhnung etwa vier Wochen. Der genaue Zeitrahmen hängt jedoch vom Kind ab und ist individuell verschieden: Manche Kinder lösen sich schon nach wenigen Tagen ohne größeren Trennungsschmerz von den Eltern, andere brauchen einen Monat oder länger. Eingewöhnung heißt übrigens nicht, dass die Kinder nicht weinen, wenn Mama oder Papa weggehen. Wichtig ist aber, dass sich die Kinder von mir trösten lassen und nicht stundenlang weinen. Tränen und teilweise „dramatische“ Szenen in den ersten Tagen und Wochen sind nichts Ungewöhnliches. Oft haben die Eltern aber das Haus noch nicht verlassen, und das Kind hat seinen Schmerz bereits vergessen und spielt friedlich.
Eine Eingewöhnung läuft meist so ab: In den ersten drei Besuchstagen sind Mama oder Papa stets dabei. Diese Tage dienen zum ersten Kennenlernen. Das ist für die Kinder erfahrungsgemäß sehr anstrengend, so dass wir in den ersten drei Tagen die Besuchszeit auf 60 bis 90 Minuten begrenzen.
Frühestens am vierten Tag gehen Mama oder Papa erstmals für ein paar Minuten weg. Wie lange das genau ist, entscheide ich individuell und gemeinsam mit den Eltern. Hat dieser erste Versuch funktioniert, wird die Zeit ohne die Eltern schrittweise gesteigert. Das Tempo bestimmt letztendlich das Kind. Wichtig für eine erfolgreiche Eingewöhnung ist daher auch, dass diese ohne Zeitdruck von statten geht. Denn nur dann sind Eltern und Kind entspannt!
Übrigens kann ein vertrautes Objekt wie der Schnuller, ein Kuscheltier oder auch eine Schmusedecke dem Kind die Eingewöhnung erheblich erleichtern. Denn solche kleinen Dinge lindern oft den Trennungsschmerz oder helfen, das Kind auf andere Gedanken zu bringen.
Anja Willkommen
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